Gemälde von Heinrich Reinhold - Werkverzeichnis von Heinrich Reinhold

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Italienische Küstenlandschaft
Gemälde von Heinrich Reinhold


Italienische Küstenlandschaft (bei Gaeta?), Öl auf Papier, unbezeichnet.
Blattmaße 250 mm x 426 mm. (unregelmäßig).Wohl 1823, während einer Reise durch Süditalien entstanden.
Photoexpertise von Mathilde Fleißig, geb. Reinhold, schriftliche Echtheitsbestätigung von Reinhard Spieß, Perleberg, vom 30.05.1994.

Ausstellung:
24 June - 11 July 2003 Katrin Bellinger at COLNAGHI, London, Out into Nature, The Dawn of Plein-Air Painting in Germany 1820 -1850, farbige Abbildung Seite 44.
"Landschaftsträume", Jesuitenkolleg, Mindelheim, Mindelheimer Museen 13.5.-24.9.2006.
Kunstsammlung Gera 2018 "Die Geraer Malerfamilie Reinhold, Farbabbildung Seite 55 mit Bildbesprechung"
Museum Fürstenfeldbruck "Wetter und Mensch Farbabbildung mit Bildbesprechung"

Provenienz:
Privatbesitz, Ostdeutschland; seit Jahrzehnten in Privatsammlung.




1788 Gera - Rom 1825

Baumstudie(Pinie) um 1819, Öl auf Papier,
Blattmaße 166 mm x 161 mm. Bez. Rückseite "Reinhold".
Photoexpertise von Mathilde Fleißig, geb. Reinhold,
schriftliche Echtheitsbestätigung von Reinhard Spieß, Perleberg, vom 30.05.1994.

Ausstellung:
In den Jahren 2002 bis 2004 befand sich das Werk als Leihgabe im Schlossmuseum Weimar, Stiftung Weimarer Klassik.
"Landschaftsträume", Jesuitenkolleg, Mindelheim, Mindelheimer Museen 13.5.-24.9.2006, farbige Abb. im Katalog auf S. 32.
Kunstsammlung Gera 2018 "Die Geraer Malerfamilie Reinhold, Farbabbildung Seite 67"
gezeigt im Fernsehen MDR Thüringen Journal 2018
Provenienz:
Privatbesitz, Ostdeutschland; seit Jahrzehnten in Privatsammlung.

Gemälde von Heinrich Reinhold
Gemälde von Heinrich Reinhold


Baumstudie(Pinie) um 1820 - 1824,
Öl auf Karton,
Blattmaße 180 mm x 252 mm. (unregelmäßig) Bez. unten Mitte "H.Rein..."  Rückseite "Reinhold".
Photoexpertise von Mathilde Fleißig, geb. Reinhold, schriftliche Echtheitsbestätigung von Reinhard Spieß, Perleberg, vom 30.05.1994.

Ausstellung:
In den Jahren 2002 bis 2004 befand sich das Werk als Leihgabe im Schlossmuseum Weimar, Stiftung Weimarer Klassik. "Landschaftsträume", Jesuitenkolleg, Mindelheim, Mindelheimer Museen 13.5.-24.9.2006, farbige Abb. im Katalog auf S. 38.
Kunstsammlung Gera 2018 "Die Geraer Malerfamilie Reinhold, Farbabbildung Seite 57 mit Bildbesprechung"
gezeigt im Fernsehen MDR Thüringen Journal 2018

Provenienz:
Privatbesitz, Ostdeutschland; seit Jahrzehnten in Privatsammlung.



Selbstbildnis von Heinrich Reinhold


Selbstbildnis
Blattmaße 136 mm x  113 mm.
Aus dem Besitz von Franz Reinhold
(Sohn von Friedrich Philipp Reinhold)

Kunstsammlung Gera 2018 "Die Geraer Malerfamilie Reinhold, Farbabbildung Seite 25"
gezeigt im Fernsehen MDR Thüringen Journal 2018

Provenienz:
Jahrzehnter langer süddeutscher Privatbesitz



Gemälde von Heinrich Reinhold


Voralpenlandschaft
Öl auf Karton,
Blattmaße 310 mm x 326 mm. (unregelmäßig) Bez. unten rechts "Heinrich Reinhold"  Rückseite "Reinhold".
Wohl 1818 auf einer Reise durch Österreich entstanden. Photoexpertise von Mathilde Fleißig, geb. Reinhold, schriftliche Echtheitsbestätigung von Reinhard Spieß, Perleberg, vom 30.05.1994.

Ausstellung:
In den Jahren 2002 bis 2004 befand sich das Werk als Leihgabe im Schlossmuseum Weimar, Stiftung Weimarer Klassik. "Landschaftsträume", Jesuitenkolleg, Mindelheim, Mindelheimer Museen 13.5.-24.9.2006.

Provenienz:
Privatbesitz, Ostdeutschland; seit Jahrzehnten in Privatsammlung.




Museum Fürstenfeldbruck im Kloster Fürstenfeld
„Der romantische Blick“ – Werke aus der Sammlung Maibaum Lübeck
19. November 2021 bis 31 Juli 2022. Die Fotografien der Gemälde stammen von dem Fotograf Wolfgang Pulfer

Der Natur abgelauscht - Zwei Baumstudien von Heinrich Reinhold in der Spannweite der Romantik

Ein wichtiges Ziel Heinrich Reinholds (1788-1825), der einen großen Teil seines
Künstlerlebens in Wien zubrachte - und vieler der damals in Wien schaffenden Künstler -
war ein Aufenthalt in Rom, dem Mekka der Maler Anfang des 19. Jahrhunderts. Am 18.
Oktober 1819 brach Heinrich Reinhold von Wien mit seinem bereits damals
schwermütigen Freund und Malergefährten Johann Christoph Erhard (1795-1822) in
Richtung Rom auf. Ihr Weg führte sie über Graz und Klagenfurt nach Triest. Sie setzten
mit dem Schiff nach Ancona über, durchquerten den mittleren Apennin und erreichten Rom
einige Wochen später im November des Jahres 1819. Quartier bezogen sie bei dem Maler
Johann Joachim Faber und seiner Frau in der Via delle Quattro Fontane Nr. 53.

Von dieser Reise sind uns fast keine Ölarbeiten des Künstlers Heinrich Reinhold bekannt.
Eine Ausnahme stellt die Ölstudie Pinie dar.



Sie dürfte die erste, in Italien gefertigte Arbeit
Reinholds sein. Der südländische Baum im türkisfarbenen Licht Italiens fasziniert in seiner
Schönheit. Der knorrige Stamm steht in einer fragmentarisch angedeuteten Erdhaftung
und in der Ferne ist noch Vegetation und Baumbestand sehen. Ein blauer Malstrich deutet
den Horizont an und begründet die perspektivische Tiefe des Werkes mit. Die in zart
geschwungenen Linien geschilderten Äste verzweigen sich nach oben hin immer dünner
werdend, sich verbindend mit dem virtuos gelungenen Blattwerk. Die Verästelung des
Baumes benetzt der Künstler mit seinem bekannten Ocker. Man sieht der Pinie an, dass
sie dem Wetter und der Natur ausgesetzt war, sich behauptete und ihren festen Platz
innehat. In der Krone des Baumes finden wir eine Verdichtung der Blätter, die mit einer
variierenden Farbpalette übereinander gelagert dargestellt sind. Die feine Handhabung
des meisterlich geführten Pinselstriches zeugt von detailgerechter Genauigkeit und berührt
in seiner Gesamtheit die Geisteshaltung der Brüder Olivier und ihren Kreis. Das Werk
erhebt den Anspruch einer völlig autonomen Arbeit und diente dem Künstler dennoch als
Gedankenstütze für seine technische und koloristische Stamm- und Blattausführung
späterer Ölgemälde. Als Beispiel ist hier der Kapuzinergarten bei Sorrent in der Neuen
Pinakothek in München zu nennen sowie Landschaft bei der Insel Capri und Landschaft
mit Hagar und Ismael im Thorwaldsen Museum Kopenhagen. Die bildliche Umsetzung des
Pflanzenindividuums einer Pinie bestätigt uns eine botanische Studie vor der Natur.
Reinhold verneigt sich in dieser brillant gemalten Ölstudie vor der Schöpfung Gottes.

Bei der zweiten dargestellten Pinie (um 1823) zeigt uns der Maler eine völlig andere
künstlerische Auffassung.



Die Stämme der Pinie besitzen überhaupt keine Bodenhaftung
und bringen somit den Baum freischwebend ins Bild. Auf den hell- und dunkelbraunen
Ästen und Stämmen setzt der Künstler ein Ocker auf, das bis in die Blattzungen vordringt.
Es ergibt sich damit eine seitliche Sonnenbestrahlung der Pinie, sie taucht das Werk ins

Licht. Das Blattwerk stellt der Künstler in verschieden übereinander gesetzten,
variierenden grünen Farbtönen dar und vermittelt uns dadurch eine fast dreidimensionale
Sehweise. Die in Azurblau gestellte Pinie hat eine Kontrastwirkung, die sich in einer
völligen Harmonie zum Ganzen fügt. Den Baum schildert der Künstler mit einem
zupackenden expressiven Duktus, der einen deckenden Farbauftrag aufweist. Wir können
in dieser meisterlichen Arbeit bereits eine Annäherung zur Auflösung der gegenständlichen
Dauerformen in Farbflecke und Lichtreflexe erahnen. Reinhold antizipiert damit den erst
viele Jahre später einsetzenden Impressionismus. Mit diesem Bild, vor der Natur
entstanden, löst sich Reinhold von der Tradition. Das Gemälde ist für diese Zeit
ungewöhnlich und solche Werke begründen seinen Ruhm und finden die allerhöchste
Anerkennung seiner Zeitgenossen.

Franz Ludwig Catel (1778-1856) setzte sogar einmal Werke Heinrich Reinholds mit Bildern
von Claude Lorrain (1600-1682) gleich. Er könnte dabei an die berühmte Studie
Campagna/Tiber um 1640 gedacht haben.

1 Die Briefe von Schnorr von Carolsfeld (1794-
1872) an seinen Jugendfreund, Kunstsammler und Kunstmäzen Johann Gottlob von
Quandt (1787-1859) legen hier eindeutig Zeugnis ab. Im Mai 1824 schrieb er „Unter den
jüngeren Landschaftsmalern steht Reinhold, ohne Zweifel, an der Spitze.“

2 Auch der
geheime Oberbaurat Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) erwarb in Rom im Oktober 1824
sechzehn Öl- und Bleistiftstudien von Reinhold. Der Künstler trennte sich von den Bildern
wegen seiner Mietschulden bei Johann Joachim Faber (1778-1846) und gleichzeitig
versprach er sich durch den Verkauf einen höheren Bekanntheitsgrad zu erlangen.

In seinem umfassenden Werk über die Landschaftswahrnehmung deutscher Künstler in
Italien gesteht der Kunsthistoriker Golo Maurer Reinhold internationale Erfahrung zu, die
ihn von den meisten anderen deutschen, in Rom ansässigen Malern unterscheidet und
spricht sogar von malerischen Experimenten, die Reinhold in der Umgebung Roms
unternahm. Er setzt Kenntnisse des Realismus französischer Prägung voraus, die das
Stimmungsvolle und Geheimnisvolle zu verbinden scheinen. Die Frage, ob Reinhold die
malerische „Nationalgrenze“ übersprang, kann klar bejaht werden. Wir können Reinhold
explizit weder als Romantiker, Realist noch als Klassizist einordnen - er war in
wechselnden Anteilen von allem etwas. Eine Kunstgeschichtsschreibung, die in
Einstufungen nach Stilrichtungen denkt, sollte bei Reinhold fließende Grenzen

berücksichtigen. Dem Künstler gelang es, mit seinen malerischen Fähigkeiten, jeweils die Aussage des
Natureindrucks mit seinen atmosphärischen, stimmungsvollen Erscheinungen zu
erreichen und entsprechend zu erfassen. Reinhold war immer auf der Suche nach neuen
Erkenntnissen, Erfahrungen, Ausdrucksmöglichkeiten und letztlich nur den
Naturerscheinungen in ihrer Wahrheit verpflichtet. Um es mit William Wordsworth zu
beschreiben, sollte sein „Lehrmeister die Natur selbst“ sein.

Autor Manfred Keller


Provenienz: Die Ölbilder wurden 1988 aus dem Kunsthandel (mit Beleg) erworben und somit ergibt sich ein 35-jähriger Süddeutscher Privatbesitz. Vorher waren sie in ostdeutschem Privatbesitz. Die Expertisen stammen von Reinhard Spieß, der an der Freien Universität Berlin bei Prof. Börsch Supan Kunstgeschichte studierte und mit dem akademischen Grad M.A. mit Prädikat abschloss. Herr Spieß war Museumsdirektor in Perleberg und er erforschte und bearbeitete den Familien Nachlass von Heinrich Reinhold für die Ausstellung Italienische Landschaften Heinrich Reinhold (1788-1825) anlässlich seines 200. Geburtstages in der Kunstgalerie Gera.

Anmerkung für eine Kunsthistorikerin: Friedrich Philipp Reinhold war nie in Italien und somit sind Zuschreibungen italienischer Motive an Friedrich Philipp Reinhold grundsätzlich falsch. Im Übrigen sind Ritzsignaturen bei Heinrich Reinholds Werken bekannt. Die in unserem Besitz befindlichen Arbeiten wurden den Konservatorinnen der Staatlichen Graphischen Sammlung München gezeigt und es gab nicht den geringsten Einwand über die Echtheit der Werke.

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Waldsee mit Angler im Mondschein

Gemälde Von Heinrich Reinhold 1788 bis 1825
Rechts unten voll signiert
Werkverzeichnis Nummer 12
Provenienz:
Familien - Nachlass H. Reinhold
vorher beim Vetter von Reinhold
k. k. Oberleutnant H. Reinhold
(gest. 1899 in Krakau) u. 1914 erhielt
Dr. phil. Heinrich Reinhold das Werk.
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